Calakmul – Die Großstadt der Maya
Calakmul befindet sich etwa 300 Kilometer südöstlich von Campeche in Mexiko. Sie zählt zu den größten jemals entdeckten Maya-Städten und war zu ihrer Blütezeit eine der mächtigsten Metropolen dieser untergegangen Zivilisation. Wegen ihrer einzigartigen Architektur und ihrer großen historischen Bedeutung wurde die etwa 3 000 Hektar große Ruinenanlage 2002 von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Das Gebiet rund um die Stadt wurde bereits in der Präklassik besiedelt. Die heute noch sichtbare Struktur stammt jedoch erst aus der Zeit um 500 nach Christus. Bereits hundert Jahre später hatte sich die Stadt zu einer Großmacht in der Region und einem bedeutenden Handelszentrum entwickelt. Durch geschickte Diplomatie und militärische Stärke sicherten sich die Machthaber von Calakmul die Herrschaft über benachbarte Städte und Regionen. Diese wurden anschließend entweder zu Vasallen gemacht oder von Marionettenherrschern regiert. Im Konflikt mit seinem Erzrivalen Tikal konnte sich der Stadtstaat letztlich jedoch nicht durchsetzen und so verschwinden die Aufzeichnungen über die Stadt ab dem ersten Drittel des 8. Jahrhunderts langsam. Eine letzte Erwähnung findet die Stadt in einem Dokument aus dem Jahr 909; es wird jedoch vermutet, dass die Region noch einige Zeit länger bewohnt war.
Bis heute sind in dem Ruinenfeld 117 Stelen entdeckt worden, deren Inschriften jedoch kaum noch entzifferbar sind. Die Fundamente der beiden Hauptpyramiden bilden das Zentrum der Anlage. Diese stammen noch aus der Zeit der frühesten Besiedelung.